Samstag, 24. Mai 2014

The Wild Atlantic Way - #3 Connemara

Die ersten beiden Teile über den Wild Atlantic Way führten uns von Kerry nach Burren. Endlich fuhren wir in ein Gebiet, was ich schon lange faszinierte und was ich vor Abreise aus Irland noch unbedingt besuchen wollte.
Es war eines der ersten Worte unseren Dozenten in Irish Culture: „Empty“ und „Connemara“. Irland ist also in dieser Gegend leer und einsam. Seit diesem Tag, seit dieser ersten Unterrichtsstunde hat es mich nun gejuckt mal nach Connemara zu fahren. Aber nicht nur die „Leere“ hat mich gereizt. Auch die Ponys zogen mich dorthin. Ja die Connemara-Ponys. Weiße Pferde aus dem rauen Irland. Es folgt der 3. Streich.

John Wayne und Maureen O'Hara

Von Galway starteten wir in Richtung Connaught (wie es im Englischen heißt). Über Oughterard, auf der Maam Cross Straße, fuhren wir nach Cong. Das Dorf ist nicht sehr groß, sodass wir Cong Abbey nicht übersehen konnten, ein Augustinerkloster aus dem 12. Jahrhundert.
Kreuzgang der Cong Abbey
Stolz werden dem Besucher die typischen Elemente irischer Romanik präsentiert. Etwas weiter im Wald befindet sich eine Fischerhütte direkt am Fluss. Hier angelten die Mönche durch eine Öffnung im Boden. Man sagt, dass ein Seil von der Hütte bis in die Küche des Klosters gespannt und an deren Ende eine Glocke angebracht war. So wurde der Koch schon frühzeitig informiert, falls Fische gefangen wurden.
Fischerhütte der Mönche
Wir wanderten weiter in den Wald, denn es zeigt sich tatsächlich die Sonne. Die Strahlen fanden ihren Weg durch das urwaldähnliche Dickicht und warfen ein mystisches Licht auf den Weg.
Ein untypisch großes Waldgebiet in Irland - Cong Forest
Entlang des Flusses gelangten wir zu Ashford Castle. Bewohnt wurde es im 19. Jahrhundert von der Familie Guiness und zählt heute zu den besten Hotels Irlands.
Ashford Castle
Etwas unschlüssig, wo wir nun hingehen sollten, hörten wir ein Pferdewiehern und folgten diesem ganz klar. Wieder im Wald entdeckten wir einen Paddock, eine Reithalle, sowie einige Pferdeställe. Wir hielten etwas Abstand, wussten wir doch nicht, wie die Leute auf fremde Leute in der Nähe von Pferden wohl reagieren.

Zurück in Cong gönnten wir uns ein leckeres Mittagessen im Café „Hungry Monk“.
Panfried Salmon Chiue Mash, Lemon & Lovage Butter und Chicken Mozzarella & Rocket Pesto Sandwich
Was hat dieser hübsche Ort noch zu bieten? Die Filmkulisse zu dem Film „Der Sieger“ von 1951. Eine Statue mit John Wayne und Maureen O’Hara, sowie ein Museum (The Quiet Man) zeugen von den Dreharbeiten. Jedes Jahr im Juli kann man sich vor John Waynes beim Doppelgängerwettbewerb kaum retten.
John Wayne und Maureen O'Hara

Der größte See Irlands, ein Anglerparadies und ein Landsitz

Auf dem Weg nach Leenane befanden wir uns plötzlich zwischen zwei Seen. Lough Corrib ist der größte See des Landes und liegt dicht an Lough Mask. Der Weg führte uns durch die beeindruckende Landschaft von Connemara, Wolken, Sonne und Regen wechselten sich minütlich ab und warfen starke Kontraste auf die Natur.
Lough Mask
Die Straße war von Schafen bevölkert, aber ansonsten waren wir die Einzigen. Grüne Ufer, Viehweiden und etliche Landzungen und Halbinseln sind Merkmale der beiden Seen. Wir erreichten Leenane, ein Eldorado für Lachsangler. Doch wir haben es nicht so mit angeln, deshalb folgten wir südlich von Killary Harbour der Straße zum Nationalpark. In Kylemore legten wir einen Zwischenstop ein. Eingebettet zwischen Seen und Bergen befindet sich Kylemore Abbey. Die schlossartige Anlage war früher Landsitz eines wohlhabenden Kaufmann und ist heute in Besitz von Benediktinerinnen. Hier kann man die Kirche und Wallet Victorian Garden besichtigen.
Kylemore Abbey

Der Nationalpark, eine Sendestation und wieder Küste

Wir hatten gehofft, dass uns die Sonne gnädig ist, doch wir spazierten wieder im Regen. Aber das konnte unsere Freude über den Nationalpark nicht trüben.
Blick auf Letterfrack
Wir wanderten die 3km-Route, einige Wanderer trauten sich auch bis auf den Berg, doch wir waren mit unseren Schuhen nicht gerade wandertauglich ausgerüstet, bei starkem Regen wären unsere Füße sofort nass. Die Runde war wunderschön und wieder im Tal sahen wir sogar ein paar weiße Connemara Ponys. Danach wir ließen Letterfrack hinter uns und fuhren weiter gen Westen nach Clifden.

Südlich davon liegen die Überreste der ersten transatlantischen Sendestation. Unser kleiner Clio fuhr tapfer die Schafweiden entlang. Bis wir zu einem Schild kamen, und entschieden das Auto hier stehen zu lassen.
Ruinen, Pampa und ein Auto
Wir erkundeten die Ruinen und sahen auch ein komisches, weißes, eiförmiges Etwas in der Landschaft. Wir können bis heute nichts damit anfangen, wer weiß, wozu das Ding gut ist? Bitte Hinweise in die Kommentare. Ein bisschen enttäuscht über die mangelnden Infos entdeckten wir aber eine weitere Hinweistafel und watschten durch das nasse Gras zu weiteren Ruinen. Eine abgewaschene Tafel gab noch Hinweise zur Sendestation. Sie wurde erbaut von Guglielmo Marconi, einem italieneichen Funkpionier. Hier waren bis zu 300 Leute beschäftigt. 1922 wurde aber alles zerstört. Wir fuhren die Küste weiter zum Ballyconneely Bay, doch zum Baden war uns nicht. Da muss die Sonne schon länger scheinen.
Ballyconneely Bay


Unser Nachtlager schlugen wir in einem B&B in Clifden auf. In Griffin´s Bar fanden wir ein gemütliches Pub mit typisch irischer Musik. Wir waren mit einer der ersten Besucher, nach einer Stunde war es aber brechend voll, und das mitten in der Woche. Nach reichlich Guiness und Cider fanden wir zum Glück den Weg zurück zu unseren Betten.

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